©naturfotografie_henrikwinter
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MEIN WEG ZUR FOTOGRAFIE ODER: EIGENTLICH FING ALLES IN SCHWEDEN AN

Aufgewachsen an Nord- und Ostsee habe ich während meiner Schulzeit die Ferien zusammen mit meinen Eltern und meiner Schwester in unserem Ferienhaus in Südschweden verbracht: Rot gestrichenes Holz, weiße Fensterrahmen, Wald rund herum und den Badesee fußläufig erreichbar - eine typisch skandinavische, scheinbar unendliche Idylle (Die Erkenntnis, dass es sich hierbei um Kulturlandschaft handelte, kam dann mit den ersten Kahlschlägen, wie sie in der schwedischen Holzwirtschaft leider üblich sind). Nach Schweden zu fahren fühlte sich nicht nur wie ein großes Abenteuer an, in der Rückbetrachtung denke ich, dass es auch ein Gefühl von „nach Hause kommen“ war – zumindest empfinde ich es noch heute so, wenn sich mir die Chance bietet, meine Eltern in ihrem zweiten Zuhause zu besuchen.

 

Blaubeeren, Walderdbeeren und Pfifferlinge pflücken (wenn auch nicht immer ganz freiwillig), baden im nahegelegenen See, mein Lieblingskletterbaum, die dutzenden Singvögel vor dem Fenster mit der Futterschale, kleine Autosafaris, um Elche zu suchen und eine unbeschreibliche Stille: All diese Eindrücke - und sicherlich auch meine Grundschulzeit auf der Insel Sylt - haben mich und meine Naturverbundenheit bis heute geprägt.

DEN AUGENBLICK FESTHALTEN

Doch was hat all dies mit Fotografie zu tun? Mit 16 Jahren habe ich meine erste Digitalkamera geschenkt bekommen und fortwährend alles Mögliche in Bildern festgehalten: Familie, Freunde, Festivals und Urlaube, aber eben auch immer wieder die mich umgebende Natur und ihre Bewohner – wenn auch in recht rudimentärer und holpriger Form, wie ich beim Durchforsten meines Bildarchives für diesen Text feststellen musste. Dennoch entwickelte sich bei mir nach und nach der Wunsch, Dinge und Momente festzuhalten und zu konservieren – und welches Medium eignet sich da schließlich besser als die Fotografie?

 

Zum Ende meiner Schulzeit entstand schließlich der Wunsch, Fotograf zu werden. Nach etlichen Bewerbungen und den darauffolgenden Absagen kam sowohl die erste Ernüchterung als auch die große Erkenntnis: Eigentlich wusste ich nichts über das Fotografieren, nichts über die Zusammenhänge von Blende, ISO und Zeit, nichts über Bildkomposition oder Storytelling. Neben einer Berufsausbildung im Logistiksektor beschäftigte ich mich fortan intensiver mit der Fotografie, indem ich Foto-Magazine wälzte und Tutorials, Informationen und Einträge Fotografie-Foren verschlag.

©bisschen_knipsen
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NEUSTART

Nach einer Pause von knapp drei Jahren, in der ich parallel zu meinem Job abends und am Wochenende eine Weiterbildung zum Betriebswirt gemacht habe, hatte ich 2018 endlich wieder mehr Zeit, mich meiner Passion zu widmen und mit der Kamera raus in die Natur zu gehen, um diese in Bildern festzuhalten. In dieser Zeit ist auch mein Instagram-Account entstanden (@marcjeworrek).

 

Nachdem mich vor allem die umliegenden Wälder und ganz besonders zur Herbstzeit die Pilze in all ihren Formen und Farben faszinierten, entdeckte ich 2020 zudem meine Leidenschaft für die Wildtierfotografie, welche mich auf eine Art und Weise in ihren Bann gezogen hat, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.

©anskar.lenzen
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DAS HIER UND JETZT

Über die Wildtierfotografie habe ich für mich einen neuen Zugang zu Themen wie Nachhaltigkeit, Natur- und Artenschutz entdecken können. Ich möchte durch die Fotografie diesen Themen mehr Aufmerksamkeit schenken und so meinen Mitmenschen die Schönheit aber auch Verletzlichkeit dieser Welt und ihrer Bewohner näherbringen – in der steten Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist und der Erkenntnis, dass ich erst am Anfang einer langen Reise stehe.

 

Inspiration und Ansporn finde ich dabei in den Arbeiten von Fotografen und Filmemachern wie Paul Nicklen, Morten Hilmer, Jan Haft, Lana Tannir, Oliver Goetzl und Vincent Munier.

 

Hallo! Ich bin Marc.